DietmarKohlen hat geschrieben: ↑Do 9. Sep 2021, 17:53
Er sagt die Vocals von TA sollen auf 2 Kanälen aufgenommen worden sein (links und rechts) und Dieter auf 1 Kanal (center).
Es gibt von Thomas Anders’ Lead Vocals immer genau eine Spur. Diese ist in der Mitte gemischt, wo sie neben Bass Drum, Snare Drum und Bass auch hingehört. Wenn ein Signal in der Mitte gemischt ist, kommt es aus beiden Lautsprechern, ist also sowohl rechts als auch links zu hören. Was soll eigentlich der Quatsch mit dem Center? Ich besitze 12 Studioalben und diverse Kompilationen von Modern Talking, die alle in Stereo gemischt sind. Für einen Center-Kanal benötigte man ja mindestens Dolby Digital 3/0. Ich bin mir ziemlich sicher, dass von Modern Talking nie etwas derartiges erschienen ist.
Übrigens habe ich mir mal die Mühe gemacht und bei «Atlantis Is Calling (S.O.S. for Love)» das Seite-Signal extrahiert (
https://we.tl/t-zMBMsvZzuC). Man hört von Thomas Anders’ Stimme nur noch die Hallfahne. Das ist also der Beweis dafür, dass nur eine Spur vorliegt, die aber dann auf zwei Kanälen erklingt (1 − 1 = 0). Ganz nebenbei kann man übrigens bei dem Seitensignalextrakt den Chor deutlicher hören, weil diese Stimmen meistens nicht in der Mitte sind.
DietmarKohlen hat geschrieben: ↑Do 9. Sep 2021, 17:53
In den hohen Chören will er Dieter auch deutlich heraushören können.
Wer das kann, verdient Respekt. Es gab ja schonmal jemanden, der behauptete, in einer chorisch besetzten Streichergruppe genau heraushören zu können, welche Geige nicht spielt. Chorisch bedeutet, dass mehrere Musiker dasselbe spielen. Klaus Kauker deckte den Betrug damals auf:
https://www.youtube.com/watch?v=xfu8dePGoFc
Ich persönlich bin nicht in der Lage, bei Modern-Talking-Chor-Passagen einzelne Stimmen herauszuhören. Oder hört jemand von Euch, dass ab dem achten Album Birger Corleis fehlt? Ab dem zehnten Album ist das etwas anderes, da der komplette Chor ausgetauscht wurde. Wenn die russlanddeutsche Gemeinde nebenan «Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren» singt, klingt es auch anders als in den Volkskirchen, weil hier EINE GANZE GEMEINDE mit russischem Akzent singt. Aber einzelne Sänger in Chorpassagen heraushören? Ich weiß nicht.
DietmarKohlen hat geschrieben: ↑Do 9. Sep 2021, 17:53
Er erläutert außerdem Textpassagen an denen Birger Corleis mit seiner tiefen Stimme beteiligt gewesen ist.
Das nennt man Strohbass. Das kann nicht jeder. Wenn man weiß, dass Birger Corleis es konnte (ich weiß es nicht), ist es auch naheliegend, dass er derjenige war, der diese Passagen gesungen hat. =)
DietmarKohlen hat geschrieben: ↑Do 9. Sep 2021, 17:53
- Er verteidigt Bohlen vehement in der "Gesangsfrage".
Verteidigen? Ist der Mann Bohlens Anwalt? Da sind Leute teilweise seit 1985 Modern-Talking-Fan und wollen seitdem sie einmal Rolf Köhler bei Sat.1 gesehen haben unbedingt wissen, ob Dieter Bohlen einer von fünf Studiosängern war oder ob die anderen vier das allein gemacht haben. Was würde das denn ändern? Ich dachte, Fans finden ihre Lieblingsmusik gut, weil sie so klingt wie sie klingt und nicht, weil sie genau wissen, wer in welcher Funktion mitgewirkt hat.
Peter@SIB hat geschrieben: ↑Do 7. Okt 2021, 20:19
Dieter selbst hat es "unterschwellig" zugegeben mit Aussagen wie "studiosänger, Produzenten etc" hätten einiges beigetragen.
Ich denke, das Video
https://www.youtube.com/watch?v=XP0kyK00MYk bei dem Bohlen bei 0:55 eher ausweichend auf Reinhold Beckmanns Frage reagiert, ist hier im Forum bekannt.
Peter@SIB hat geschrieben: ↑Do 7. Okt 2021, 20:19
Produktionstechnisch merkt man es auch sicher wenn brother louie und Co. An den Reglern sassen.
«Und Co.» passt hier übrigens besonders gut. Schon im Musikermagazin 2/2009 (
https://we.tl/t-rwyGY8L1eD) wurde auf den Seiten 18 – 20 erläutert, wer sonst noch so beteiligt war. Und ich glaube, dass Unbekannter Nummer 3 schon erklärt hat, dass immer irgendwelche Praktikanten oder so im Studio waren. Das hat aber nichts mit Dieter Bohlens Arbeitsweise zu tun. Ich habe mal einen Workshop bei Junkie XL gemacht, der hat gesagt, dass bei einer Musikproduktion generell viel mehr Leute in den kreativen Prozess eingebunden sind als bei den Credits angegeben sind.
Man kann unter
https://www.youtube.com/watch?v=E8HTu918ths übrigens sehr gut sehen, wie Musik auf den für die 80er Jahre typischen Instrumenten eingespielt wird. Außerdem kann man unter
https://www.youtube.com/playlist?list=P ... HVL0dON4ow sehen, wie die Instrumentalarrangements für Sarah Engels und Pietro Lombardi entstehen. Keyboarder und Arrangeur ist Lalo Titenkov, der bei Modern Talking bei ab dem siebten Album für die Balladen und ab dem elften Album auch für andere Songs zuständig war. Er hat auch «We Have a Dream» arrangiert und ist ein begnadeter Jazzpianist.
Peter@SIB hat geschrieben: ↑Do 7. Okt 2021, 20:19
Es würde all diese Diskussionen nicht geben wenn Dieter zu gegebener Zeit den jeweiligen studiomusiketn den verdienten Respekt (und auch dementsprechende finanzille Entlohnung ) gezollt hätte
Niemand macht das. Wieso sollte Bohlen das machen? Bei «Careless Whisper» von George Michael steht nicht mal der Saxophonist auf der Platte und dieses Solo ist wirklich sehr bekannt. Bei «I Want It That Way» von den Backstreet Boys sind nur Max Martin, Kristian Lundin, zwei Gitarristen und ein Bassist angegeben, und so könnte man die Aufzählung fortsetzen. Für all diese Musiker und Techniker gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder stehen sie auf dem GVL-Formular, dann bekommen sie ständig Tantiemen oder aber sie unterschreiben ein Formular wie dieses:
https://www.mica.at/sites/default/files ... barung.pdf Dann können sie aber keine Ansprüche mehr geltend machen.
Peter@SIB hat geschrieben: ↑Sa 9. Okt 2021, 23:23
Und ja ... diese "Gesangsfrage" ist über die Jahre echt ermüdend.
Als ich im Jahre 2003 den Beitrag bei «akte.03» sah, war ich 18, heute bin ich 36. Die Diskussion begleitet mich mein halbes Leben. =)
Markus hat geschrieben: ↑Mo 11. Okt 2021, 21:53
Nein, irgendwelche Background-Sänger bekommen keinen 6-Alben-Vertrag im Voraus. Das wäre absurd. Die bekommen im Allgemeinen ein Angebot Songweise (hängt in der Regel ja auch von den einzelnen Liedern ab) oder maximal für ein Album, eher eine Session.
Es gibt mittlerweile genügend Dokumentationen über die Arbeit von Studiomusikern. Und ich habe das Gefühl, dass alle paar Jahre die Diskussion neu entfacht wird. 2002 war es «Standing in the Shadows of Motown», 2003 war es akte.03 mit Systems in Blue, 2012 war es «Wenn Berge nicht mehr schweigen» von Walter Widemair. Wer genaueres wissen will, bekommt bei diesen Werken einen Einblick in die Musikindustrie, den Ablauf von Musikproduktionen und in finanzielle Aspekte.
DietmarKohlen hat geschrieben: ↑Di 30. Nov 2021, 09:36
Man hat empfohlen den Song etwas schneller als ursprünglich zu machen (in der Tontechnik "pitchen" genannt), was dann auch tatsächlich so umgesetzt wurde. Dadurch hat sich auch die Tonlage etwas verändert und die Stimme von TA erscheint höher. Auch YCWIYW wurde nach der Aufnahme gepitcht und dann veröffentlicht.
Ich habe mir übrigens mal erlaubt, die ursprüngliche Aufnahme anhand der der beim Musik-Verlag Firmament (INTRO 29120111) erschienenen Notenausgabe angegebenen Tonart c-Moll zu rekonstruieren (
https://we.tl/t-1GB3CFEyoP).
DietmarKohlen hat geschrieben: ↑Mi 1. Dez 2021, 21:36
Ich habe nur gesehen, dass MagicStar mal geschrieben hat, dass eine akustische Gitarre leichter zu spielen ist als eine e-Gitarre.
xDxDxDxD
Nick_Kolaric hat geschrieben: ↑Do 2. Dez 2021, 14:50
Er bestreitet, dass der Gitarrist nicht Peter W, sondern Dieter ist!!
Dieter Bohlen hat selber gesagt, dass Peter Weihe bei «You're My Heart, You're My Soul» gespielt hat. Ich könnte mich aber nicht erinnern, bei welchem Interview das war. Selbst Bands, die einen festen Gitarristen in der Band haben, engagieren Studiomusiker für ihre Aufnahmen. Der Grund ist ganz einfach Perfektionismus. Weihe hat überall gespielt, von Pur bis Rainbirds. Er ist der deutsche Michael Landau.
Emmi hat geschrieben: ↑Fr 10. Dez 2021, 12:04
Und dass SIB das im Studio nicht mitbekommen haben, glaube ich durchaus. Denn sie waren für ihre Jobs da, den Rest haben Dieter und Luis gemacht, und ich bin sicher, dass wenn Dieter ans Mikro ging, da kein anderer als Luis war.
Ein Tonstudio, in dem sich nur zwei Leute befinden? Das wäre nach allem was ich weiß eine absolute Ausnahme in den 80er Jahren. Ich kenne aus Erzählungen (z. B. Junkie XL, s. o.) nur, dass immer irgendwelche Praktikanten oder andere Leute dabei sind, auch wenn es fürs Fernsehen anders inszeniert wird. Und außerdem war Detlef Wiedeke ja auch Arrangeur (siehe Musikermagazin, Link oben).